Menschen zeigen ihren Tieren gerne ihre Liebe und Zuneigung, indem sie sie in den Arm nehmen und streicheln wollen. Dieses Vorhaben endet bei Katzen jedoch häufig mit einem schmerzhaften Erlebnis, da sich die Katze dagegen wehrt und mit allen Mitteln versucht aus dieser Position zu entkommen.

Katzen mögen es in der Regel, in einer höheren Position zu sein, da sie so einen besseren Überblick über das Umfeld haben und sich so sicherer fühlen. Diese Position wollen sie jedoch selbst erreichen, und dieses positive Gefühl entsteht nicht, wenn man sie in die Arme nimmt. Auch wenn die Intention liebevoll gemeint ist und man seinem Haustier damit Zärtlichkeit zeigen möchte, empfindet es die Katze als einengend und somit belastend. Sie verliert die Kontrolle über ihren Freiraum und ist in ihren Bewegungen eingeschränkt.

Häufig assoziieren Katzen diese Einschränkung ihres Freiraums mit negativen Erlebnissen wie z.B. den Besuch beim Tierarzt und damit verbundenen Impfungen und Behandlungen. Oft reichen nur wenige negative Erfahrungen aus, die diese negativen Verbindungen entstehen lassen.

Des Weiteren ist das im Arm halten für Katzen kein natürliches Verhalten, um Zuneigung zu zeigen. Katzen äußern ihr Interesse und Zuneigung für ein anderes Lebewesen, indem sie vorsichtig Nähe suchen, das Gegenüber anschnuppern und sich zärtlich anschmiegen. Der Mensch sendet der Katze also kein freundschaftliches Signal mit diesem Verhalten. Auch wenn dies nicht generell auf alle Katzen zutrifft (manche genießen es, in den Arm genommen zu werden), können sie sich als Konsequenz von ihrem Besitzer distanzieren und im schlimmsten Fall zu aggressiven Verhalten neigen, wenn der Versuch des Hochhebens regelmäßig erfolgt.

In jedem Fall sollte die Persönlichkeit der Katze beobachtet werden. Wenn das Haustier vorher keine Probleme damit hatte und sich plötzlich weigert, in den Arm genommen zu werden, dann könnte ein medizinisches Problem die Ursache für die Verhaltensänderung sein.